Chancen (nachhaltig) nutzen!

23.11.2020
4/2020

Die Glockengiesserei H. Rüetschi AG ist eine der ältesten Firmen der Schweiz. Und eben ist das 650 Jahre alte Unternehmen für seine Innovations- und Disruptionskraft ausgezeichnet worden. Es ist eines von vielen Beispielen für anpassungsfähige KMU in der rohstoffarmen, aber ideenreichen Schweiz. 

Immer häufiger werden Innovationen durch Nachhaltigkeitsthemen ausgelöst. Beispiele dafür sind die aktuelle Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation oder die Umsetzung der Energiestrategie. Viele Organisationen und Unternehmen, denen es gelingt, natürliche Ressourcen zu schonen und gesellschaftliche Trends zu nutzen, erzielen Wettbewerbsvorteile – wie die grösste Shrimpsfarm Europas in Rheinfelden.

Damit die Schweiz ihre Innovationskraft auch in Zukunft entfalten kann, braucht sie aber eine verantwortungsvolle und vernetzte Zusammenarbeit aller Anspruchsgruppen. Die Stärke der Schweizer Wirtschaft besteht eben just darin, das Wissen über komplexe Technologien mittels unternehmens- und branchenübergreifenden Austauschprozessen zu entwickeln und zu nutzen. Wir gehen dieser Fähigkeit im Schwerpunkt dieses «Leaders» nach.

Die Schweiz muss zudem arbeitspolitische Bedingungen schaffen, die moderne, flexible Wissensarbeit ermöglichen. Wussten Sie, dass unser Land dank pragmatischer Regulierung zu den Spitzennationen in der medizinischen Erforschung von Psychedelika wie LSD gehört? Wissen ist unser wichtigster Rohstoff, und es muss schneller und produktiver verteilt werden.

Die grösste Herausforderung ist die Weiterentwicklung, Integration und Anwendung digitaler Technologien. Die Corona-pandemie zeigt den Digitalisierungsbedarf anschaulich auf. Angesichts des Fachkräftemangels muss das inländische Potenzial an Fach- und Arbeitskräften besser ausgeschöpft und Technologien wie KI gesellschaftsverträglich angewandt werden: Das ist, wie der KI-Einsatz in der Rechtspraxis zeigt, kein Widerspruch.

Zielführende und nachhaltige Lösungen für übergreifende Probleme sind nur im Schulterschluss verschiedener Interessengruppen und Wissensträger möglich. Zu stark auf Partikularinteressen ausgerichtetes Denken und Handeln hemmen die Innovationskraft. Eine innovative Schweiz benötigt deshalb auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Führungskompetenzen, welche die Vernetzung fördern und helfen, motivierende Rahmenbedingungen für eine innovative Schweiz zu schaffen. Die SKO setzt sich im Rahmen ihrer Initiative «Sustainable SwissLeadership» dafür ein – einen Abriss der Aktivitäten finden Sie hier.

Jürg Eggenberger
Geschäftsführer SKO