Das Gleichgewicht wieder herstellen

21.03.2023
1/2023

Vor einigen Wochen veröffentlichte das WEF seinen traditionellen Global Risks Report 2023, und der Inhalt ist, gelinde gesagt, besorgniserregend. Langfristig (10 Jahre) sind die vier grössten Risiken, die von den in Davos anwesenden Führungspersönlichkeiten wahrgenommen werden, alle ökologischer Natur. Die Botschaft ist klar: Unser derzeitiges Wirtschaftsmodell ist nicht nachhaltig und wir können nicht so weitermachen, sonst drohen Naturkatastrophen, soziale Spannungen und wirtschaftliche Verluste in noch nie dagewesenem Ausmass.

Nach dem berühmten Zitat des Philosophen Antoine Lavoisier gilt in der Natur: "Nichts geht verloren, nichts wird geschaffen, alles wird umgewandelt". Diese Veränderung der wirtschaftlichen Produktionsstruktur muss im Übrigen zwingend mit einer Veränderung des Konsummodells einhergehen, indem man sich der Genügsamkeit zuwendet. Diese beiden Schlüsselelemente der Kreislaufwirtschaft lassen sich in einem ihrer wichtigsten Konzepte zusammenfassen, dem 3R-Modell: reduce, reuse, and recycle (reduzieren, wiederverwenden und recyceln).

Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft ist alles in allem logisch: In einer Welt, in der die Ressourcen endlich sind, gibt es keine andere Möglichkeit, als diese so tief und so lange wie möglich wiederzuverwenden, um eine wirtschaftliche Produktion und damit eine langfristige Wertschöpfung zu gewährleisten.

Um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, müssen wir unsere Beziehung zu unserer Umwelt und unseren Ökosystemen überdenken. Wir müssen uns von unserem anthropozentrischen Ansatz lösen und zu einem biozentrischen Ansatz übergehen, bei dem die menschliche Gesellschaft ihre Umwelt nicht beherrscht, sondern ein Teil von ihr ist, wie alle anderen Lebensformen und Ökosysteme auch.

Als Jungunternehmer und Klimaaktivist bin ich nicht nur vom Potenzial der Kreislaufwirtschaft überzeugt, sondern auch von der Notwendigkeit, ein gesundes Gleichgewicht zwischen unserer Umwelt und unseren Aktivitäten herzustellen. Dies ist unerlässlich, wenn wir eine nachhaltige Wirtschaft und eine gerechte Gesellschaft aufbauen wollen.

Alexis Balimann
Co-Founder von Bouteka | Swiss Youth For Climate Board Member