Inspiration ⇨  Flexibilität und Anerkennung

04.03.2021
1/2021

Flexwork liegt im Trend: Die Motive reichen von unabhängiger Karrieregestaltung über familiäre Verpflichtungen bis zum Wunsch nach mehr Feedback.

«Flexworker» sind Menschen, die flexibel arbeiten möchten. Immer mehr Erwerbstätige lassen sich nur noch für eine bestimmte Zeit an ein Unternehmen binden oder bieten ihre Dienstleistungen über Online-Arbeitsplattformen oder private Netzwerke an. In einer qualitativen Interviewstudie haben HR ConScience, die Universität Luzern und der Branchenverband swissstaffing die Bedürfnisse von Flexworkern untersucht.

Dabei zeigt sich, dass Chancen und Herausforderungen des Modells Hand in Hand gehen: Autonomie verlangt von den Flexworkern Selbstverantwortung und bedeutet finanzielle Unberechenbarkeit. Dennoch stellt sich der Wunsch nach grösstmöglicher Freiheit bei der Gestaltung von Arbeitszeiten, um andere Aktivitäten wie Familie, Eltern- oder Kinderbetreuung, Studium nicht einer festen Arbeitszeit unterzuordnen, als wesentlichste Motivation heraus.

In der Pyramide der Motivationsfaktoren folgt als Zweites die finanzielle Gestaltungsmöglichkeit, die mit der Flexibilität einhergeht. Danach folgen der Wunsch nach Selbstverwirklichung und Entwicklung, beispielsweise mit Aus- und Weiterbildungsprogrammen, und nach Selbstbestimmung. Zuletzt folgt in der Pyramide der Wunsch nach «Feedback und Anerkennung». Was paradox anmutet, macht insofern Sinn, als die Interviewpartner angaben, nach Erledigung jedes einzelnen Auftrags ein Feedback (und oftmals Anerkennung) zu erhalten. Gleichzeitig kann Flexwork auf finanzieller Ebene auch eine Chance für den Einstieg oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt bedeuten.

Ein regelmässiger Austausch der Auftraggeber mit «ihren» Flexworkern kann leistungsfördernd sein, die Arbeitnehmenden aber auch vor hohe Erwartungen stellen. Professionelle Intermediäre sind deswegen für ein gutes Verhältnis zwischen Unternehmen und Flexworkern entscheidend. Und, auch das zeigt das Whitepaper: Organisationen tun gut daran, ihren Teil zur gesellschaftlichen Aufwertung der Temporärarbeit beizutragen. Denn die Interviews machen deutlich, dass die Entscheidung für Flexarbeit immer häufiger sehr bewusst getroffen wird und mit klaren Zielsetzungen verbunden ist.