Schenken mit gutem Gewissen

05.12.2022
4/2022

Das Paradox von Nachhaltigkeit und Überflussgesellschaft eröffnet sich immer wieder, wenn’s ums Schenken geht – zu Weihnachten, aber auch zu Geburtstagen. Was könnte man seinen Liebsten schenken, das Freude bereitet und zugleich die Welt verbessert? Der LEADER hat ein paar Vorschläge.

Das Wissen aus 100’000 Büchern

Bücher sind super Geschenke. Nicht nur weil sie im Wesentlichen aus Fantasie oder Wissen bestehen, sondern weil man sie auch super weiterschenken, recyceln, nochmals lesen und dekorativ ins Regal stellen kann. Noch besser als ein Buch ist eigentlich nur ein gebrauchtes Buch. Allein schon die Vorstellung, dass man die siebte Person ist, die den Inhalt eines Buches konsumiert – ohne dass sich irgendetwas abnützt, ohne dass Abgase entstehen oder sich das Klima erwärmt –, wiegt zwei Verpackungen in Geschenkpapier auf. Und wenn wir jetzt auch noch der beschenkten Person die freie Wahl lassen und ihr einen Gutschein von einem der Bücher-Brockys in Aarau, Basel, Bern, Luzern oder Zürich zukommen lassen, ist das Glück endlos.

Bücher-Brocky in Aarau, Basel, Bern Luzern und Zürich

Skills – aus der Onlinekonserve

Seit der Pandemie sind Onlinekurse ein Riesending. Und wie alles online auch eine sehr undurchsichtige Sache: Es gibt mehr Anbieter und mehr Angebote als Sandkörner am Meer, weswegen wir hier auch keine konkrete Empfehlung abgeben. Unser Tipp ist nur der: Es gibt Kurse für Ikebana, Videoschnitt, arabische und alle anderen Sprachen, Enkaustik, Baristas und erotische Massage. Und natürlich dreihundert Millionen andere Dinge, die wir hier nicht aufzählen wollen. Der Punkt ist: Wenn Sie wissen, wofür sich Ihre Zielperson interessiert, es aber bisher nicht gewagt hat, der Sache nachzugehen, dann finden Sie einen Onlinekurs in der richtigen Preislage. Oder mit einem Schnuppertag. Ihr Geschenk hat einen Haufen Vorzüge: Die beschenkte Person kann selbst entscheiden, ob, wann und wie oft sie das Geschenk benutzen möchte. Das Geschenk nimmt keinen Platz weg, stopft aber Wissenslöcher und ist vielleicht halt auch nur die Entscheidung, dass man etwas eben nicht machen möchte.

Energie – am besten nachhaltige

Natürlich könnte es auch ein Tank voller Heizöl sein. Aber was die modernen digitalen Nomaden vor allem brauchen, ist Strom. Handystrom. Elektrische Energie zum Mitnehmen, zum Beispiel von Chimpy, der Firma, die mit Powerbanks an jedem Kiosk der Schweiz vertreten ist und wo man sich eine «Tankfüllung» für das Handy für die nächste Zugfahrt erstehen kann. Und noch besser: Von Chimpy gibts Geschenkkarten, mit denen Sie sozusagen Solarstrom schenken – ein Jahr lang kostenlose Nachfüllung aus Sonnenstrom.

Zeit: Schenken, was niemand hat

Genau: Alle haben schon alles. Weshalb also nicht das schenken, wovon niemand wirklich genug hat: Zeit. Schenken Sie Ihrem Patenkind oder Ihrer Schwiegermutter einen Nachmittag, ein Wochenende oder eine Woche Ihrer Zeit. Zur freien Verfügung, als Gutschein, einlösbar auf jede erdenkliche Weise: Als gemeinsamer Ausflug, Urlaubswoche, täglicher Spaziergang, monatliches Fern-Schach-Spiel. Überraschen Sie die beschenkte Person, und lassen Sie sich überraschen von der Umsetzung des Geschenks. Sie mögen glauben, das sei ein wertloses Geschenk, dabei ist es unbezahlbar. Ein Gutschein oder ein einfaches Brieflein macht das Geschenk aus.

Tierpatenschaft – Rassen erhalten

Helfen Sie mit einer Geschenkpatenschaft, das Überleben von Appenzeller Barthuhn, Capra Grigia, Wollschwein und Co. zu sichern. Als Patin oder Pate einer ProSpecieRara-Tierrasse tragen Sie direkt zur Erhaltung der bedrohten Rassen bei. Die Patenschaftsbeiträge fliessen in verschiedene Projekte für die Vielfalt der raren Nutztiere und Kulturpflanzen. Als Pate oder Patin erhalten Sie selbstverständlich eine Urkunde. Auf der Urkunde wird der oder die Beschenkte aufgeführt, auf Wunsch erwähnen wir auch Sie als Schenkende*n. Ihre Patenschaft ist steuerlich absetzbar und jederzeit kündbar. Sie erhalten eine Spendenbestätigung für die Steuererklärung. Patenschaften gibt es nicht nur für Tiere, sondern auch für Bäume – von raren Sorten selbstredend. Erhältlich sind sie für 150, 250 oder 450 Franken.