SKO-Nachwuchs

28.04.2020
1/2020

Im Dezember 2019 wurde auf LinkedIn die Videokampagne  #nosmembresontdutalent gestartet, um die Bekanntheit  und Beliebtheit der SKO bei Nachwuchskadern und Führungskräften zu steigern. Die Kampagne besteht aus sieben Videos  mit Junior­Mitgliedern der SKO aus der Westschweiz.

Kannst du uns deine Laufbahn kurz beschreiben?

Ich stamme aus dem Jura, bin dort aufgewachsen und habe mich dann für ein Studium an der Universität St. Gallen entschieden, um dort meinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre und meinen Master in strategischem Marketing zu machen. Danach bin ich bei der SBB ins Berufsleben eingestiegen.

Was machst du heute?

Ich bin Projektleiterin und arbeite mit Ingenieuren und Experten zusammen, die unsere Fahrpläne  entwickeln.

Schweizerdeutsch sicher beherrschen –  ein Ding der Unmöglichkeit?

Nichts ist unmöglich, man darf sich nur nicht zu viel auf einmal vornehmen. Man sollte vielleicht zunächst Hochdeutsch verstehen, versuchen Hochdeutsch zu sprechen und sich danach bemühen, Schweizerdeutsch zu verstehen. Das Sprechen funktioniert dann irgendwann ganz von alleine, mit Gesprächspartnern, die sich Mühe geben, einem die Sache leichter zu machen.

Ist der Röstigraben Mythos oder Realität im Arbeitsalltag?

Den Röstigraben gibt es definitiv. Menschen, die  eine andere Sprache sprechen als man selbst, haben natur gemäss auch eine andere Kultur und Arbeitsweise, egal wie stark man sich einander annähert. Ich denke, dass es für einen Deutschschweizer bei einem neuen Projekt eher wichtig ist, alle Spielregeln und Verantwortlichkeiten genau zu definieren, um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Westschweizer sind vielleicht eher bereit, das Unbekannte und Unvorhersehbare ein Stück weit zu akzeptieren, und fühlen sich mit ungeplanten Vorkommnissen viel wohler als ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Deutschschweiz.

Warum bist du SKO-Mitglied geworden?

Im Rahmen einer beruflichen Präsentation habe  ich rein zufällig von der SKO erfahren und bekam Lust, Mitglied zu werden. Die SKO bietet mir die Möglichkeit, ein wenig über den Tellerrand der SBB hinauszublicken und andere Führungskräfte zu treffen, die andere Strukturen und Unternehmenskulturen gewohnt sind. Bei diversen SKO­Veranstaltungen habe ich sehr viele bereichernde und faszinierende Menschen  kennengelernt, insbesondere beim Gleichstellungs­Event, das mich sehr geprägt hat und das ich extrem interessant fand.

Das ganze Interview finden Sie auf unserem Youtube Channel: www.youtube.com/c/SkoCh_ASC_ASQ


Was machst du heute?

Meine Arbeit hat sehr viele Facetten. Einerseits habe ich Personalverantwortung für unsere  Agen turen in der Westschweiz und im Tessin. Andererseits bin ich auch für Aktivitäten im Bereich  Corporate Development zuständig. Ausserdem  bin ich für ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter bei der Vaudoise besorgt.

Wie kann man die Mitarbeitenden  darin unterstützen, sich im Unternehmen  wohlzufühlen?

Aus meiner Sicht kann jeder Einzelne etwas dafür tun: Man muss unterschiedliche Verantwortlichkeiten übernehmen, die gewohnten Abläufe und die eigene Komfortzone verlassen.  Entscheidend ist, dass wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden und ihre Entwicklungswünsche  berücksichtigen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs­  und Privatleben ist heute sehr wichtig, aber auch die Übernahme von Verantwortung. Ich denke, dass  ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden Anerkennung zollen, Autonomie geben und Verantwortung übertragen muss.

Bereitet die Ausbildung angemessen  auf das Berufsleben vor?

Meines Erachtens bereitet die Ausbildung in der Schweiz angemessen darauf vor, weil alle Ausbildungsformen angeboten werden: duale Ausbildung, universitäre Ausbildung, Umschulungen und  Passerellen, wenn man sich beruflich verändern möchte. Allerdings sollte die Ausbildung besser an die Arbeitswelt angepasst werden. Für sinnvoll  halte ich vor allem einen stärkeren Praxisbezug und weniger Theorie, wie sie ja an den Universitäten  weiterhin vorherrscht.

Will der Nachwuchs überhaupt noch  Führungsverantwortung übernehmen?

Ich glaube, die jungen Menschen sehen das Management heute vielleicht anders, eher als eine  Arbeitspartnerschaft und weniger als hierarchische Struktur. Ich denke schon, dass der Nachwuchs  sich einbringen und Verantwortung übernehmen möchte, sofern sich Beruf und Privatleben miteinander vereinbaren lassen und man seinen Hobbys usw. weiter nachgehen kann. Diese Balance wird heute erwartet und muss respektiert werden.

Warum bist du SKO-Mitglied geworden?

Einerseits bin ich Mitglied geworden, weil ich die Referate extrem interessant finde. Die dort behandelten Themen sind wirklich aktuell und für uns  alle relevant. Andererseits habe ich in der SKO die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichem  Horizont kennenzulernen und so mein berufliches und privates Netzwerk zu erweitern.

Das ganze Interview finden Sie auf unserem Youtube Channel: www.youtube.com/c/SkoCh_ASC_ASQ