Vertrauen Sie uns!

03.03.2022
1/2022

Auch in der Freizeit sollte man sich gelegentlich aus seiner Komfortzone herauswagen. Das heisst, etwas Neues ausprobieren und jemandem vertrauen, der mehr Erfahrung damit hat – oder der einen in eine bisher unbekannte Welt einführen könnte. Wir haben ein paar Vorschläge. 

Wann war Ihnen das letzte Mal bewusst, dass Sie sich ausserhalb Ihrer vier Wände eigentlich konstant in einem Zustand nahezu grenzenlosen Vertrauens befinden? Wir vertrauen darauf, dass die entgegenkommenden Automobilisten nicht ausscheren, dass der Lift im Kaufhaus sauber gewartet ist und nicht stecken bleibt und dass der auf dem Spaziergang herumtollende Hund tatsächlich nur spielen und nicht beissen will.

Da darf die Frage erlaubt sein, ob wir nicht ein bisschen Vertrauen übrighaben, mit dem sich etwas Spannenderes anstellen lässt, als einfach nur den Alltag zu bewältigen. Etwas erleben, zum Beispiel etwas wagen, bei dem man sich darauf verlassen muss, dass andere Menschen (oder Tiere oder Bauwerke) uns gut gesinnt sind und ihre Aufgabe erfüllen. Wir haben ein paar Möglichkeiten herausgesucht, bei denen man sich selbst auf die Probe stellen und dabei Erfahrungen sammeln kann, die man nicht jeden Tag macht.   

Am Gleitschirm

Ein kräftiger Zug an den Schultern nach hinten, ein paar Schritte nach vorn, und wir sind in der Luft: Wer den Profi-Piloten traut, die mit übergrossen Gleitschirmen Tandemflüge anbieten, kann für relativ wenig Geld die schönste Art des Fliegens erleben. Hierzu muss man sich nicht aus einem Flugzeug oder über eine Felskante stürzen, der Start ist eine kinderleichte Sache und die Landung in der Regel butterweich – und für die meisten Gäste viel zu früh. Die Pilotinnen und Piloten fliegen nicht nur das Gerät, sondern nehmen unterwegs mit Selfiestick auch noch allerlei Videos und Fotos auf.

Ab 160 CHF – Zum Beispiel in Interlaken bei paragliding-interlaken

Im Stockdunkeln

Dunkelrestaurants gibt es nicht erst seit gestern, dennoch haben noch längst nicht alle Schweizerinnen und Schweizer sich getraut, im Schwarz der Nacht zu essen und sich von gewandten Kellnern und Köchinnen bedienen zu lassen. Hier gilt es, seinen übrigen Sinnen und dem Personal zu vertrauen, das mit Besteck, Getränken und Speisen im Dunkeln umgehen kann.

Ab 70 CHF – Zum Beispiel in der «Blindenkuh» Basel oder Zürich

Hoch zu Ross

Reiten kann man natürlich überall in der Schweiz. Aber eigentlich sollte man mindestens einmal in den Freibergen des Jura auf einem Vertreter der einzigen Schweizer Pferderasse gesessen haben. Zu ihm werden Sie auch rasch Vertrauen fassen: «Der Freiberger ist mit seinem ausgezeichneten Charakter, den weichen, trittsicheren Gängen und einer mittleren Statur das Freizeitpferd par excellence zum Reiten und Anspannen.» Sagt die Jura-Website j3l.ch im Kapitel Reitaktivitäten.

Tagestrekking 100 CHF – Zum Beispiel in La Charreratte

Im (simulierten) freien Fall

Trauen Sie der Turbine? Beim Indoor-Skydiving kommt wenigstens nicht der Boden auf Sie zu, und Sie brauchen keinen Fallschirm zu öffnen: Tatsächlich ist es die Luft um Sie herum, die sich bewegt. In diesem mächtigen vertikalen Windkanal werden Sie idealerweise von der Luft getragen. Mit den gleichen Manövern, die Fallschirmspringer anwenden, können Sie sich im Strom bewegen. Allerdings wohl kaum beim ersten Mal. Deswegen gibts ja auch ein Schnupperticket.

Ab 89 CHF für 2 Schnupperflüge – Zum Beispiel im «Windwerk» in Winterthur

Auf der Brücke

Nun, wenn Sie an diesem Punkt der Wanderung angekommen sind, gilt es ernst: Vertrauen Sie auf die Stahlseile und Ihrem Gleichgewichtssinn. Wobei, ehrlich gesagt, auf einer der inzwischen mehreren spektakulären Schweizer Wanderweg-Hängebrücken weniger Gefahren lauern als auf den ungesicherten Gebirgswanderpfaden.

12 CHF für die Bergbahn und 1h Wanderung – Zum Beispiel auf der Triftbrücke im Gadmertal