Von Glück und Geld – und was sie miteinander zu tun haben.

21.03.2023
1/2023

Macht Sparen glücklich? Oder ist es doch eher der Konsum, der unser Herz schneller schlagen lässt? Oder ist es am Ende etwas ganz anderes? Mathias Binswanger, Ökonom und Glücksforscher, über Sparen als Lebensinhalt, unbewusste Prozesse und ob Sparer wirklich Pessimisten mit wenigen Freunden sind.

Herr Binswanger, macht Sparen glücklich?

Mathias Binswanger: «Tatsächlich gibt es Menschen, die durch Sparen glücklich werden und daraus einen Lebensinhalt machen. Für die Mehrheit der Menschen gilt aber: Das Glück hängt von ganz anderen Sachen ab. Sparen ist höchstens ein Mittel zum Zweck.»

Gemäss dieser Studie ist es nicht das regelmässige Einkommen, das glücklich macht, und auch nicht das Vermögen auf dem Bankkonto, sondern das Bilden von Ersparnissen. Ist stetes Sparen der ultimative Weg, um glücklich zu werden?

Mathias Binswanger: «Mit Sicherheit nicht. Bei den meisten Menschen ist Sparen gar kein geplanter Prozess. Sparen ist einfach ein Betrag, der am Ende des Monats nach allen Ausgaben übrig bleibt. Das ist manchmal mehr und manchmal weniger.»

Wie unterscheiden sich das «positive Sparen» in guten Zeiten beispielsweise für Ferien und das «negative Sparen» für allfällige Worst-Case-Szenarien aus Sicht der Glücksforschung? Gibt es diesen Unterschied überhaupt?

Mathias Binswanger: «Wenn man spart, um sich dafür nachher etwas Schönes leisten zu können, bringt das mehr Glück als Sparen aus Vorsicht. Es spielt dann vor allem auch die Vorfreude mit hinein.»

In einem Interview meinten Sie, dass es beim Zins eine psychologische Grenze gibt. Bei –1% würden Menschen beginnen, ihr Geld in bar aufzubewahren. Dazu ist es nicht gekommen. Aber wie sieht es in der anderen Richtung aus, wenn der Zins von 0,05% auf z. B. 1,0% oder mehr steigt? Werden die Menschen das Sparkonto wieder häufiger nutzen?

Mathias Binswanger: «Ja, Sparkonten könnten wieder populärer werden. Bisher war es ja fast egal, ob mein Geld auf einem Sichtkonto oder einem Sparkonto lag. Die Frage ist nur, welche Banken bei steigenden Zinsen gewillt sind, für Sparguthaben auch wieder höhere Zinsen zu bezahlen.»

Das ausführliche Interview mit Herrn Binswanger finden Sie hier.

* Dieser Zinssatz entspricht einem Vorzugszinssatz (Basiszins zuzüglich Bonus für bestimmte Nettoneugeldeinlagen). Dauer und Voraussetzungen für die Gewährung von Vorzugskonditionen unterscheiden sich bei neu eröffneten und bestehenden Konten. Sämtliche Details finden Sie unter www.cler.ch/sparkonto-plus.